KUNST MACHT
SICHTBAR!
Kunst ist das Medium der Zwischenräume, dessen was offen, ungesagt oder auch unausgesprochen ist. Kunst mischt sich ein und öffnet uns die Augen für Fragen, die wir vielleicht noch gar nicht selbst gestellt haben. Künstler*innen sind Seismographen unserer Lebenswirklichkeit, sie können Konflikte ebenso wie Potenziale sichtbar machen, Blickwinkel verändern und Visionen anregen. Deshalb laden wir Künstler*innen verschiedener Länder und weit über die Region hinaus ein, um ausgehend von ihren Werken über Zusammenhänge von Grenzen und Perspektiven nachzudenken. Im Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen weltweiten Herausforderungen begreifen wir dieses Projekt als regionales Labor für einen Diskurs über die Macht, Bedeutung und Auswirkung von Grenzen, auch der Grenzen, die unser Zeitalter ökologisch limitieren. Ziel ist es, den Horizont des Denkbaren zu erweitern.
Neben künstlerischen Interventionen zu den Parlamenten haben wir verschiedene Ausstellungen und ein Land-Art Projekt konzipiert.
Kuratorin: Heike Stockhaus
DIMENSION of FUTURE
Jeannette Ehlers (Kopenhagen) + Thomas Kilpper (Berlin) Im Dialog Ausstellung Kiel: KUNSTVEREIN HAUS 8/ Atelierhaus im Anscharpark, 25.09. bis 30.10. 2022 Ausstellung Odense: KUNSTAKADEMIE FÜNEN, 01.10. bis 06.11.2022 Die Ausstellungen in Kiel und Odense laufen zeitlich parallel, zeigen jedoch unterschiedliche künstlerische Arbeiten und thematische Schwerpunkte.
Criminal Crops
Was haben Mais und Bohnen mit Kunst, mit Erinnerung oder mit Zukunft zu tun? Warum hat das dänisch–deutsche Projekt Perspektivregion den Kölner Künstler David Hahlbrock eingeladen? Und ist CRIMINAL CROPS etwa illegal? Land-Art Projekt von David Hahlbrock, Köln
Kunstprojekt Notgeldschein
von Barbara Klingenberg, Flensburg
Beyond Borders
Grenzen, Identität, Zukunft Die Ausstellung fragt nach der Bedeutung von nationalen Grenzen im Blick auf Identität und Zugehörigkeit. Welche Rolle spielen historische Narrative und gesellschaftliche Praxis und wie konstruieren sich Begriffe wie Heimat und Identität? Die Aufteilung der Welt in einen globalen Norden und einen globalen Süden und die damit verbundenen Migrationsströme fordern uns auf, kollektives Zusammenleben über tradierte Grenzräume hinaus neu zu denken. Die Zerstörung der Natur und unseres Planeten lässt sich ohnehin nicht an nationalen Grenzen aufhalten und nur gemeinsam lösen. Eine neue solidarische Dimension der Zukunft ist obligatorisch.
Oliver Auge
Historisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität, Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein.
Die dänisch-deutsche Geschichte war in der Vergangenheit geprägt vom schon sprichwörtlichen Gegen- zum Neben- und nun endlich Miteinander. Die jüngere Gegenwart zeigt aber, dass das erreichte Miteinander kein naturgegebener Dauerzustand sein muss, sondern im Gegenteil immer neu zu hinterfragen, auszutarieren und wiederzubeleben ist. Dabei ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit über die Hochs und Tiefs der langen dänisch-deutschen Vergangenheit genau Bescheid weiß, auch um z.B. auf verständliche Befindlichkeiten unserer Nachbarn im Norden angemessen und sensibel reagieren zu können. Im Übrigen zeigt das dänisch-deutsche Beispiel wunderbar, dass Nationalismus egal welcher Couleur nur in sinnloser Konfrontation endet, was es künftig zu verhüten gilt.