Ausschuss 3: POPULÄRKULTUR IN DER ERINNERUNGSKULTUR

Populärkultur: Das sind kulturelle Erzeugnisse, die von vielen Menschen gesehen werden.

Erinnerungskultur: Erinnerungskultur bezeichnet den Umgang des Einzelnen und der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Erinnerungskultur wird unter anderem durch Populärkultur dargestellt.


Illustration by Anne Lehmann for committee 3

Dänemark und Deutschland haben keine gemeinsame Erinnerungskultur, sondern ihre eigenen Erzählungen.

2020 war das Erinnerungsjahr, weil 1920 die Grenze mit einer Volksabstimmung gezogen wurde, Dänemark feiert die Wiedervereinigung und ein somit sehr nationales Fest. Deutschland feiert 100 Jahre Volksabstimmung und die friedliche Grenze.

Populärkultur, Erinnerungskultur und Gesellschaft prägen sich gegenseitig und erzeugen somit einen Kreislauf.

Das was in der Populärkultur gezeigt wird, interessiert die Menschen und wird in der Erinnerungskultur aufgegriffen. Deutsche werden in der Populärkultur oft wie die Bösen dargestellt, das prägt sich in den Köpfen der Gesellschaft ein, während die Dän*innen wie ein gemütliches Volk dargestellt werden. Die Beeinflussung ist aber begrenzt, weil es auch noch andere Informationen gibt außerhalb der Populärkultur.

Es gibt nur wenige populärkulturelle Erinnerungskulturen zur Grenzregion, insbesondere auf deutscher Seite.

Dänemark hat nur eine Landesgrenze, deswegen ist die Geschichte mit Deutschland sehr wichtig und es wird Populärkultur zu der Geschichte erstellt. In Deutschland gab es viele schlimme Ereignisse, die nichts mit Dänemark zu tun haben, die eher in der Populärkultur aufgegriffen werden. Die Grenze zu Dänemark hat vor allem in Schleswig-Holstein eine Bedeutung.

Die Wichtigkeit unterschiedlicher Ereignisse und die damit zusammenhängende Erinnerungskultur verschiebt sich mit dem Generationswechsel.

Die älteren Generationen sind noch näher an der Grenzziehung dran und haben eventuell Verwandte, die mit abgestimmt haben. Für die jüngeren Generationen ist es ganz normal, dass die Grenze da liegt, wo sie liegt. Die historische Erzählung dahinter wird unwichtiger. Wichtig ist der Blick als Europäer*in.